Eine echte Rarität, ein kulinarisches Unikum, der Milbenkäse.
Er ähnelt etwas dem Harzer Käse. Als Grundlage dient normaler Magerquark-Käse, wobei meist Ziegenmilch oder Schafsmilch verwendet wird. Produziert wird er in Würchwitz (Sachsen-Anhalt), und das schon seid dem Mittelalter.
3 Monate reift der mit Salz und Kümmel gewürzte Rohmilchkäse in einem Holzkistchen, in das neben dem Käse noch Roggenmehl und die besagten Käsemilben kommen. Diese nennen sich im übrigen Tyroglyphus casei L. . Dieses Roggenmehl dient den Käsemilben als Nahrung, denn ansonsten würden sie auch liebend gerne den Käse aufspeisen, was ja nicht in unserem Sinne ist.
Der Milbenkäse schmeckt würzig. Dies kommt von den Ausscheidungen und Fermenten aus dem Speichel von der Milbe und bringen die besondere Würze.
Interessant ist auch, dass dabei die Haltbarkeit steigt. Es soll 30 Jahre alte Käse geben.
Gesundheitliche Bedenken braucht man nicht zu bekommen, laut Angabe der Käsehersteller wurden mehrere Proben an das Lebensmittellabor gesendet, mit positivem Ergebnis, weder Schimmelpilze noch ungesunde Keime.
In Würchwitz wurde auch im Jahre 2006 das Würchwitzer Milbenkäse-Museum eröffnet.
Beim Verzehr gehen die Ansichten auseinander. Die eine Fraktion sagt, die Maden sollte man abkratzen, andere Feinschmecker schwören gerade darauf.
Also ich gehöre zu der Fraktion, die sich nicht vorstellen kann den Käse zu essen … aber ich habe ja noch genügend Auswahl am Markt .-)
Gruß,
Jens